Pressemitteilung · Sybilla Nitsch · 08.05.2024 RE7 nur bis Tinglev: Bahnverkehr auf dem Abstellgleis
Zur Verlängerung der Züge des RE7 über Tinglev hinaus in Richtung Fredericia (Kleine Anfrage der SSW-Fraktion) erklärt die verkehrspolitische Sprecherin der SSW-Landtagsfraktion Sybilla Nitsch:
Wenn ab 2028 die dänischen Regionalzüge nicht mehr über die Grenze nach Flensburg fahren, wird ein großes Loch in der grenzüberschreitenden Mobilität aufgerissen. Zwar sollen die Züge des RE7, die bislang zwischen Hamburg und Flensburg verkehren, dann bis ins dänische Tinglev verlängert werden. Doch hätten wir uns als SSW eine attraktivere Lösung gewünscht, in Form einer Verlängerung über Tinglev hinaus in Richtung Fredericia (siehe Antrag www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl20/drucks/01500/drucksache-20-01517.pdf).
In einer Kleinen Anfrage (https://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl20/drucks/02000/drucksache-20-02057.pdf)
haben wir uns nach dem Status Quo dieses Vorhabens erkundigt – und die Antwort der Landesregierung fällt ernüchternd aus. Geplant wird die Endhaltestelle Tinglev. Verhandlungen über die Verlängerung seien möglich, heißt es lediglich. Doch warum plant man nicht direkt mit der Lösung bis Fredericia, welche eine deutlich bessere Anbindung an den Fernverkehr für Fahrgäste bedeuten würde? Was nicht direkt beim Vergabeverfahren berücksichtigt wird, ist später kaum umzusetzen. Für den Anschluss an den Fernverkehr nach Skandinavien ist es ein enormer Verlust. Wer beispielsweise von Flensburg nach Aarhus reisen möchte, müsste bis zu zweimal umsteigen.
Die weitere schlechte Nachricht: Es bleibt zunächst beim geplanten 2-Stunden-Takt. Wer aus dem nördlichen Schleswig-Holstein zum Beispiel nach Kopenhagen möchte, muss also ab 2028 viel Zeit und eine große Brotdose einplanen. Die Zugfahrt könnte zum tagesfüllenden Programm werden.
Starkes Engagement für einen attraktiven Bahnverkehr sieht definitiv anders aus, Verkehrsminister Madsen. Das ist Bahnverkehr auf dem Abstellgleis.