
Pressemitteilung · 27.02.2025 Mehr Wohnraum für die KiWoG
Zur Vorlage des neuen Kieler Mietspiegels im Ausschuss für Soziales, Wohnen und Gesundheit erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:
„Der im heutigen Sozialausschuss vorgelegte Mietspiegel zeigt: Die Mieten in Kiel steigen weiter. Sobald er von der Ratsversammlung beschlossen und abgesegnet ist, bietet der Mietspiegel obendrein sogar die Grundlage für noch weitere Mietsteigerungen. Unser Ziel ‚Das Leben muss bezahlbar bleiben‘ gerät damit unter Druck: Neben Inflation und Gebührenerhöhungen der Stadt steigen jetzt auch noch die Mieten – erneut. Gerade im Segment des bezahlbaren Wohnraums funktioniert der Wohnungsmarkt nicht in Kiel nicht mehr.
Gegensteuern könnte man über die Kieler Wohnungsgesellschaft (KiWoG), indem man ihren Wohnungsbestand so weit erhöht, dass sie durch ihre Mietpreisgestaltung selbst Druck auf den Wohnungsmarkt ausüben kann. Bisher ist der Bestand dafür noch zu gering – ein Umstand, auf den wir schon seit Jahren regelmäßig hinweisen und Anträge stellen, die eine Erhöhung des Bestands zum Ziel haben. Zwar sind wir froh, dass wir die grün-rote Mehrheitskooperation vor zwei Jahren in den Haushaltsberatungen zu einer Mittelerhöhung bewegen konnten, im letzten Haushalt haben wir aber keine Steigerung der Mittel wahrgenommen. Das Ziel gerät ins Stocken.
Armut ist seit Jahren ein Problem in Kiel, insbesondere Alters- und Kinderarmut. Das hat auch mit Wohnraum zu tun. Der Mietspiegel und die dadurch absehbar weiter steigenden Mieten sind ein enormer sozialer Sprengstoff. Hier muss dringend etwas unternommen werden. Die KiWoG braucht wesentlich mehr Mittel; nicht nur zum Ankauf von Wohnungen, sondern auch für den Bau neuer Wohnungen – auch gemeinsam mit Investoren und Unternehmen. Die Verwaltungsspitze und die Mehrheitskooperation im Kieler Rathaus müssen notfalls ihre Prioritäten neu sortieren und an den dringenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum anpassen.“