Pressemitteilung · 23.05.2022 SSW-Ratsfraktion Kiel zur Digitalisierung der Schulen: Erfahrungen aller Ebenen einbeziehen, wenn Theorie auf Praxis trifft

Zu der Problematik der Zuständigkeitsfrage bei den Laptops für das Lehrpersonal in Schleswig-Holstein erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:

„Die Digitalisierung der Schulen ist ein Thema, das wir schon länger auch mit eigenen Initiativen und Anträgen begleiten. Gerade in der Corona-Krise fiel auf, dass wir längst nicht auf dem Stand waren, der nötig war, um die Herausforderungen des Fernunterrichts zu bestehen. Um der Digitalisierung des Unterrichtsalltags den nötigen Schub zu verschaffen, hat man zugelassen, dass sich Mischstrukturen gebildet haben. Was in dem Moment noch richtig war, um schnell Ergebnisse zu produzieren – indem man die Frage der Aufgabenzuordnung vernachlässigte und nach schnellen Lösungen suchte – produziert inzwischen Schwierigkeiten.

So gibt es beim Support und den Programmen jetzt Probleme in der Zusammenarbeit zwischen Land und Kommune. Das war schon bei der Beschaffung von Geräten für die Schüler*innen der Fall. Jetzt erleben wir beim Lehrpersonal das gleiche. Wir müssen feststellen, dass die Stadt als Schulträgerin keine Schuld trifft. Die Zuständigkeitsfrage beim technischen Support muss vom Land gelöst werden. Aus unserer Sicht ist es unabdingbar, dass Land und Kommunen sich zusammensetzen und die Zuständigkeiten klar und eindeutig regeln. Das ist nicht nur in diesem besonderen Zusammenhang nötig, sondern gilt grundsätzlich für das übergreifende Thema Digitalisierung.

Es muss eine grundsätzliche Einigkeit über die Zuständigkeit herstellt werden und bei der Auslagerung von Aufgaben an die Kommune muss das Land diese auch finanzieren. Gleichzeitig ist es notwendig, gerade bei der Umsetzung der Digitalisierung an Schule, die Erfahrungen sämtlicher Ebenen des Lehrbetriebs einzuholen: Nicht nur Land und Kommune müssen sich bei der Klärung der Zuständigkeiten an einen Tisch setzen. Sie müssen auf der Suche nach den besten Lösungen auch die Vertretungen von Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern einbeziehen, um die gemachten Erfahrungen der unterschiedlichen Ebenen im Ergebnis abzubilden. Ansonsten haben wir schnell wieder eine Situation, in der alle nur auf die jeweils anderen zeigen, während die Theorie an der Praxis scheitert.“

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