Pressemitteilung · 18.08.2021 SSW-Ratsfraktion Kiel zu Höffners Umweltplänen: öffentlichkeitswirksamer Beschwichtigungsversuch statt echter Wiedergutmachung
Vor der Eröffnung des Möbelmarktes in Kiel kündigte der Höffner-Konzernchef ein Maßnahmenpaket an, mit dem die umfangreichen Umweltschädigungen wieder gut gemacht werden sollen, die der Konzern bei der Ansiedlung angerichtet hat. Mit Blick auf die bisherige Historie dieses Ansiedlungsprozesses ist die SSW-Ratsfraktion jedoch skeptisch, was am Ende von Höffners Wiedergutmachungsplänen übrig bleibt. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende Ratsherr Marcel Schmidt:
„Die Ansiedlung von Möbel Höffner am Prüner Schlag ist in der Gesamtschau eine Reihe von Fehlleistungen, bei denen wir in mehreren Fällen Absicht unterstellen müssen. Bei den jetzt von Konzernchef Krieger skizzierten Maßnahmen zur Wiedergutmachung ist es für uns nur schwer vorstellbar, dass den Höffner-Konzern andere Motiven bewegen als die reibungslose Eröffnung seines Möbelmarktes im Oktober. Die Chefetage hat erkannt, dass das Image des Konzerns in Kiel massiv gelitten hat. Der Druck, den wir gemeinsam mit den Bürgerinitiativen und der Linken aufgebaut haben, zeigt Wirkung.
Allerdings können wir eine PR-Offensive durchaus von einer ernstgemeinten Wiedergutmachung unterscheiden. Wenn Höffner wirklich ein Interesse daran hätte, den angerichteten Schaden wiedergutzumachen, hätte der Konzern das in Abstimmung und Zusammenarbeit mit Selbstverwaltung und Verwaltung der Landeshauptstadt Kiel in die Wege leiten können. Die jetzt von Konzernchef Krieger vorgelegten Maßnahmen wirken wie aus dem Hut gezaubert und auf den öffentlichen Effekt getrimmt.
Nichtsdestotrotz werden wir den Möbelkonzern beim Wort nehmen. Die Umsetzung der vollmundigen Versprechungen müssen wir genau unter die Lupe nehmen: Wenn Höffner seiner bisherigen Linie treu bleibt, müssen wir uns jedoch große Sorgen darum machen, dass am Ende wirklich alles umgesetzt wird, was der Konzern verspricht. Wir wollen, dass der Möbelkonzern nicht nur den entstandenen Schaden wieder gut macht, sondern darüber hinaus noch zusätzliche Flächen zum Ausgleich bereitstellt. Eine kleine Anfrage der SSW-Ratsfraktion (Drs. 0412/2021) ergab, dass Höffner durch Umstrukturierungen Besitz und Eigentum der Ausgleichsflächen in einer Hand konzentriert. Die Pläne dahinter erschließen sich uns noch nicht. Nach dem Naturschutzdesaster im Herbst 2020 erwarten wir von Höffner jedoch in jedem Fall, dass die Umwelt ausnahmsweise einmal profitiert.“