Pressemitteilung · 14.09.2005 Dänischunterricht rückläufig: Landesregierung verschenkt eine Chance für die Menschen im Norden
Der SSW fordert, dass der Dänischunterricht an den öffentlichen Schulen in Schleswig-Holstein wieder ausgebaut wird. Die dänische Sprache ist ein wichtiger Grundstein für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung des nördlichen Landesteils. Trotzdem gehen die entsprechenden Unterrichtsangebote an öffentlichen Schulen zurück, weil die Landesregierung dafür zu wenige Ressourcen einsetzt. Hier wird eine große Chance vertan, Arbeit für die Menschen im Norden zu finden, bemängelt die Vorsitzende des SSW im Landtag, Anke Spoorendonk.
Gerade im deutsch-dänischen Grenzgebiet hat das Erlernen der dänischen Sprache eine sehr große Bedeutung für die Berufschancen junger Menschen.
Angesichts einer Arbeitslosenquote von 5 % und eines wachsenden Arbeitskräftemangels in Sønderjylland haben Schleswig-Holsteiner mit Dänischkenntnissen eine gute Berufsperspektive im südlichen Dänemark. Diese Chance darf die Landesregierung nicht verschenken. Sie muss umgehend für mehr Dänisch-Unterricht im nördlichen Landesteil sorgen, fordert Anke Spoorendonk.
In ihrer Antwort auf eine Kleinen Anfrage des SSW zum Dänischunterricht an öffentlichen Schulen in Schleswig-Holstein (Drs. 16/227) räumt die Landesregierung ein, dass die Unterrichtsangebote im Fach Dänisch rückläufig sind.
Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die an öffentlichen Schulen in Schleswig-Holstein Dänischunterricht bekommen, ist von 4.189 im Schuljahr 2002/2003 auf nur noch 3.701 im Schuljahr 2004/2005 zurückgegangen. Ausgerechnet in der Grenzstadt Flensburg hat der größte Rückgang statt gefunden - von 858 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2003/2004 auf 613 im Schuljahr 2004/2005. Die Entwicklung betrifft vor allem die Realschulen und wird nicht durch eine steigende Zahl von Dänisch lernenden Schülerinnen und Schülern an Berufsschulen ausgeglichen.