Press release · 15.11.2024 Nordfriesland erklärt sich auf SSW-Initiative zum CCS-freien Kreis
Nordfriesland sagt nein zur Speicherung von Kohlendioxid, sowohl an Land wie auch im Meeresboden unter der Nordsee.
Auf Initiative des SSW hat der nordfriesische Kreistag in seiner heutigen Sitzung beschlossen, den Kreis Nordfriesland zum CCS-freien Kreis zu erklären und damit deutlich zu machen, dass die CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage) nach wie vor abgelehnt wird.
Der SSW-Fraktionsvorsitzende Lukas Knöfler brachte den Antrag der Fraktionen von SSW, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Wählergemeinschaft Nordfriesland in den Kreistag ein und sagte: „Indem wir Nordfriesland zum CCS-freien Kreis erklären, setzen wir ein klares Zeichen, dass hier im äußersten Norden Deutschlands mit dieser nicht nur unausgereiften, sondern auch ungeheuer energieintensiven, teuren und vor allem gefährlichen Idee kein Land zu gewinnen ist.“
Knöfler fuhr fort: „Wir haben als Gesellschaft weder die Zeit noch das Geld, uns der CCS-Technologie anzuvertrauen, sondern müssen stattdessen eine erneuerbare Energieversorgung sicherstellen und nicht nur unsere Ökosysteme, sondern genauso unsere Wasserversorgung schützen. Der SSW war von Anfang an Teil der Bewegung und der Bürgerinitiative gegen ein CO2-Endlager in Nordfriesland, und wir werden uns auch weiterhin mit voller Kraft gegen CCS einsetzen. Darauf kann man sich verlassen.“
Folgender Text wurde im Kreistag beschlossen:
„Der Kreis Nordfriesland erklärt sich hiermit zum CCS-freien Kreis. Dies schließt auch die
Ablehnung von CO2-Pipelines durch das Kreisgebiet ein.
Darüber hinaus fordert der Kreis Nordfriesland die Landesregierung auf, sich bei der
Bundesregierung mit allem Nachdruck dafür einzusetzen, dass nicht nur an Land, sondern auch
unter der Nordsee keine unterirdische Speicherung von Kohlendioxid erfolgt. Deshalb wird die
Landesregierung aufgefordert, im Bundesrat dem von der Bundesregierung eingebrachten
Gesetzentwurf zur unterirdischen Einlagerung von CO2 (Kohlendioxid-Speicherungsgesetz)
nicht zuzustimmen. Auch die Verpressung von in Deutschland produziertem CO2 in anderen
Ländern oder im Nordatlantik lehnt der Kreis Nordfriesland ab.“
Der Umwelt- und Energieausschuss des nordfriesischen Kreistags wird sich in seiner nächsten Sitzung weiter mit dem Thema befassen.