Press release · Lars Harms · 29.04.2022 Friesischunterricht konsequent ausbauen
Zum offenen Brief friesischer Organisationen an Bildungsministerin Prien zur Situation es Friesischunterrichts erklärt der Vorsitzende des SSW im Landtag, Lars Harms:
Obwohl die friesischen Sprachen seit Jahren zunehmende Popularität insbesondere auch unter jungen FriesInnen genießen, ist der Friesischunterricht rückläufig. Das darf so nicht weiter gehen. Hier helfen auch keine wohlmeinenden Worte mehr.
Es kann, wie Claas Rieken vom Friisk Foriining richtig anmerkt, nicht sein, dass Friesisch oft erst nach Schulschluss angeboten wird und Lehrkräfte ihr Unterrichtsmaterial in der Freizeit selbst herstellen müssen. Was es jetzt braucht, sind professionelle Strukturen jenseits des Ehrenamtes, mehr Lehrkräfte, mehr Sprachkurse, gezielte Aus- und Weiterbildungen und eine Aufwertung des Faches Friesisch zu einem regulären Schulfach.
Es bedarf aber auch der Erarbeitung von Lehrplänen für das Fach Friesisch. Hierfür und um aktuelles Lehrmaterial und die Erarbeitung sowie die Fortbildung der Lehrkräfte dauerhaft sicherzustellen, muss eine Institution für die Erstellung von Lehrmaterial und zur Sprachausbildung der Lehrkräfte in Nordfriesland gegründet und die Finanzierung diesen Aufgaben entsprechend in die Haushaltsplanung des Landes aufgenommen werden.
Die Weichen hierfür hat der Schleswig-Holsteinische Landtag gestern auf Initiative des SSW gestellt, mit dem gemeinsamen Antrag "Maßnahmen für Friesisch". Dieser stellt für uns als SSW jedoch nur die Minimalforderungen dafür dar, was wir in der kommenden Wahlperiode für den Friesischunterricht erreichen wollen.