Press release · 11.07.2023 Kieler Wohnungsgesellschaft endlich handlungsfähig machen
Zu den Anträgen für eine Aufwertung der Kieler Wohnungsgesellschaft (KiWoG) in der kommenden Sitzung der Ratsversammlung erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:
„Der Wohnraum in Kiel ist seit Jahren knapp und der Wohnungsmarkt leergefegt. Für viel zu viele Menschen endet die Suche nach einer neuen Wohnung ergebnislos. Das bedeutet gerade für eine eigentlich wachsende Stadt, die gleichzeitig auch eine große Zahl von Studierenden beherbergt, einen lähmenden Zustand, der es den Einwohner*innen nicht zulässt, ihre Wohnsituation an den Wechsel ihrer Lebensumstände anzupassen. Der Mangel an Wohnraum macht Kiel weniger lebenswert.
Hier muss die Politik entschlossen eingreifen, weswegen wir der Fraktion Die Linke/Die Partei dankbar sind, dass sie das Thema zu Beginn der Wahlperiode in der kommenden Ratssitzung mit ihrem Antrag ‚Die Kieler Wohnungsgesellschaft groß machen!‘ auf die Tagesordnung bringen. Hierzu haben wir einen Alternativantrag (Drs. 0750/2023) gestellt, der nach unserer Auffassung pragmatischer und flexibler ist: Die Kieler Wohnungsgesellschaft muss auch nicht-geförderte Wohnungen bauen und erwerben können und sie soll Verhandlungen mit Vonovia, der LEG und anderen Playern auf dem Wohnungsmarkt aufnehmen, um Bestände aus deren Hand aufzunehmen. Die KiWoG muss ebenfalls die personelle und finanzielle Ausstattung bekommen, um auch selbst Großprojekte in Angriff nehmen zu können.
Es wird Zeit, dass die KiWoG endlich ihrem Zweck nach eingesetzt wird: Die Kieler Wohnungsgesellschaft soll einen positiven Einfluss auf den Wohnungsmarkt in Kiel nehmen. Damit das geschehen kann, muss sie jedoch ihren Wohnungsbestand wesentlich vergrößern; sie muss selbst bauen, ankaufen, größere Projekte stemmen und alles in allem flexibel arbeiten können. Wir haben im Bereich Wohnungsbau keine Zeit mehr für Verzögerungen. Uns gehen immer mehr Einwohner*innen ans Umland verloren. Das nimmt uns Wirtschaftskraft in der Stadt und verschafft uns zusätzliche Pendelverkehre, die wir bewältigen müssen. Deshalb brauchen wir eine schlagkräftige KiWoG und wir brauchen sie jetzt.“