Rede · Sybilla Nitsch · 13.10.2023 Wir sind natürlich für die Reaktivierung der Bahnstrecke Geesthacht-Hamburg

„Wäre doch schön, wenn in Zukunft nicht länger primär Castor-Transporte auf der Strecke fahren, sondern Reisende von und nach Geesthacht.“

Sybilla Nitsch zu TOP 33+34    Reaktivierung der Bahnstrecke Geesthacht – Hamburg (Drs.20/1480, 20/1481)

Geesthacht, als größte Stadt des Kreises Herzogtum Lauenburg mit Hamburg zu verbinden ist ganz sicher wichtig. Vor allem, weil es dort schon eine bestehende Strecke gibt, die derzeit kaum genutzt wird, sich jedoch für eine Ertüchtigung sehr gut eignet. 
Seit 1953 fahren keine Personenzüge mehr zwischen Bergedorf und Geesthacht. 14 Kilometer Strecke gilt es vor diesem Hintergrund wieder fit zu machen. Das ist eine doch eher kurze Strecke. Der berechnete Aufwand, ist im Vergleich zu anderen Projekten, relativ gering. Der Nutzen wäre groß, da die Nachfrage vor Ort hoch ist und sicherlich auch noch weiterwachsen würde. Der Zug schafft die Strecke, für die der Linienbus doppelt so lange brauchen würde. Eine Zeitersparnis, die durchaus überzeugt. Das Potential des öffentlichen Nahverkehrs zeigt sich auch in diesem Fall als attraktiv, im Sinne der Stärkung des Schienenverkehrs, schließlich ist Bahnfahren beliebt. Das zeigen auch die Verkaufszahlen des 49-Euro-Tickets. 
Darüber hinaus ist eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2020 zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Reaktivierung dieser Strecke absolut zielführend ist. 
In der Vergangenheit wurde daher intensiv über die genannte Strecke beraten, insbesondere im Austausch mit unseren Hamburger Kolleginnen und Kollegen. Das Bekenntnis zur Reaktivierung dieser Strecke findet sich zudem in den Koalitionsverträgen von Schleswig-Holstein und der Hansestadt wieder. Die Einigkeit diesbezüglich ist daher gefestigt, das zeigt ja auch die vorliegenden Anträge. Auch wir als SSW haben unser positives Votum zur Reaktivierung schon in der Vergangenheit deutlich gemacht. 
Zudem passt es nun auch sehr gut, dass der Hamburger Hauptbahnhof ausgebaut wird. 
Zu Recht ist der Hamburger Hauptbahnhof kein Thema im Antragstext, jedoch in der Praxis von entscheidender Bedeutung. Es wäre eine Überlegung wert, eine direkte Weiterfahrt zum oder vom Hauptbahnhof zu ermöglichen. Auch hier sehe ich zu mindestens Möglichkeiten. Darüber hinaus wäre es zielführend, die Anknüpfung an den ÖPNV in Geesthacht noch einmal zu optimieren. Da geht es ja oft um die jeweiligen Fahrpläne. Das muss dann schon zueinander passen. Genauso müssen Fuß- und Radüberwege der Bahnstrecke entsprechend gesichert sein. Ich habe dieses Vorhaben aber auch durchaus als etwas verstanden, wo man eben auch auf das Acht gibt, was dann eben in der Praxis „mit dran hängt“.  
Insgesamt also viel Positives, was es in Bezug auf die Reaktivierung der Strecke zu sagen gibt. Klar ist jedoch auch, dass wir eben nicht über eine Blaupause von Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken im Land sprechen, sondern dass diese individuell betrachtet werden. Für uns als SSW ist zudem auch klar, dass bestehende Strecken Vorrang haben, aber genau das schließen die vorliegenden Anträge ja auch nicht aus. Alles in allem eine gute Sache für uns im Land und unsere Nachbarn im Süden. 
Wäre doch schön, wenn in Zukunft nicht länger primär Castor-Transporte auf der Strecke fahren, sondern Reisende von und nach Geesthacht. 

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