Pressemitteilung · Lars Harms · 01.12.2021 Wir brauchen jetzt 2G+ und mehr Impf- und Testangebote

Zum weiteren Vorgehen in der Bekämpfung der Corona-Krise erklärt der Vorsitzende des SSW im Landtag, Lars Harms:

Die vierte Welle ist bereits zu weit fortgeschritten, um sie noch stoppen zu können. Aus den Erfahrungen der zweiten und dritten Welle wissen wir jedoch, dass Kontaktbeschränkungen erheblich dazu beitragen, das Infektionsgeschehen abzufedern und die Krankenhäuser zu entlasten.

Einen Lockdown halten wir, zumindest Schleswig-Holstein betreffend, weder für nötig noch für verhältnismäßig. Stattdessen sollte die Landesregierung als milderen Eingriff auf Kontaktbeschränkungen für ungeimpfte Personen setzen. Denn Ungeimpfte sind nachweislich infektiöser und einem höheren Risiko schwerer Verläufe ausgesetzt als Geimpfte.
Um das Wirtschaftsgeschehen weiter aufrechthalten und den Menschen mehr Sicherheit bieten zu können, muss in nahezu allen Bereichen auf 2G+ umgestellt werden: Zugang nur noch für Geimpfte oder Genesene mit negativem Testergebnis. Bei Großveranstaltungen, etwa in Stadien und auf Konzerten, muss wieder die 1/3-Belegung gelten.

Nur auf dem Arbeitsplatz, bei medizinischen Dienstleistungen, wichtigen Behördengängen oder Lebensmitteleinkäufen sowie in den Schulen sollte die 3G-Regelung weiter Bestand haben. Sinnvoll wäre es, künftig auch geimpfte und genesene Schülerinnen und Schüler wieder verpflichtend in das Testregime mit aufzunehmen. Ein Vorziehen der Weihnachtsferien halten wir hingegen für kontraproduktiv. Die Kids haben nun wirklich schon genug Schulstoff verpasst, und auch den Impfteams in den Schulen würden wir so nur die Räume enger machen.

Die Testangebote in der Fläche müssen deutlich ausgeweitet werden. Denn immer mehr Teststationen stellen auf Terminvergabe um, um die hohe Nachfrage noch bewältigen zu können. Und an frei zugänglichen Teststationen frieren sich Menschen vielerorts in langen Schlangen die Füße ab. Beides ist unzufriedenstellend. Hier braucht es mehr Testkapazitäten. 

Langfristig können wir Corona jedoch nur in den Griff bekommen, wenn alle Erwachsenen, für die Impfungen gesundheitlich vertretbar sind, diese auch erhalten. Hierfür braucht es zunächst einmal deutlich mehr Impfangebote. Denn es kann nicht angehen, dass Impfwillige immer noch bis zu sieben Stunden anstehen müssen und am Ende sogar riskieren, unverrichteter Dinge wieder nach Hause geschickt zu werden. Hier muss die Landesregierung dringend nachbessern.

Zudem müssen wir weiterhin alles dafür tun, um mehr Menschen von den Vorteilen der Impfung zu überzeugen. Hierfür sollte die Landesregierung schnellstmöglich eine großflächige und barrierefreie Impfkampagne auf den Weg bringen.

Sollte sich die Impfquote in den kommenden Wochen nicht deutlich steigern, dann lässt sich eine Impfpflicht wohl nicht mehr vermeiden. Sollte dieser Fall eintreten, werden wir vom SSW uns dafür einsetzen, dass nur volljährige Personen einer Impfpflicht unterliegen.

Die laut Medienberichten von Bund und Ländern angepeilte "Deadline" Ende Februar 2022 halten wir bei dem bisherigen Impftempo nicht für durchführbar. Ende März erscheint uns deutlich realistischer.

Ich appelliere weiterhin an alle Menschen, Abstand und Hygiene konsequent zu beachten und Kontakte so weit wie möglich zu reduzieren. Mit ausreichendem Impfschutz und gesundem Menschenverstand können wir diese Krise gemeinsam meistern!

Weitere Artikel

Rede · Lars Harms · 21.11.2024 Olympia bietet ein enormes Potential für die Region

„Unterkünfte für die Spiele anschließend als bezahlbaren Wohnraum zu nutzen wäre für alle Seiten ein absoluter Gewinn.“

Weiterlesen

Rede · Lars Harms · 21.11.2024 Das Ministerium muss nun Vertrauen zurückgewinnen

„Aus Sicht des SSW müssen die neuen Vorschläge nun dringend mit den vor Ort Beschäftigten diskutiert werden. Wir erwarten hier eine echte Offenheit. Und nicht, dass nach dem ersten „Basta!“ das zweite „Basta!“ folgt.“

Weiterlesen

Rede · Lars Harms · 20.11.2024 Die Standesvorrechte des Adels sind abgeschafft!

„Das Konstrukt Sachsenwald ist aus der Zeit gefallen und gehört abgeschafft. Wir erwarten daher von der Landesregierung, dass nun zügig die entsprechenden Schritte unternommen werden, um eine Regelung zu finden, die kommunalverfassungsrechtlich und steuerrechtlich umsetzbar und rechtssicher ist.“

Weiterlesen