Pressemitteilung · Sybilla Nitsch · 14.10.2024 Schleswig-Holstein bleibt auf der Strecke

Zur Entscheidung von Bundesverkehrsminister Volker Wissing und der Deutschen Bahn, den Ausbau der Bahnstrecke nach Sylt auf Eis zu legen, erklärt die verkehrspolitische Sprecherin der SSW-Landtagsfraktion, Sybilla Nitsch:

"Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen sollte sich langsam selbst fragen, ob er wirklich alles daransetzt, um die Interessen Schleswig-Holsteins in Berlin durchzusetzen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass entweder das Engagement des Ministers für den zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der Marschbahn nicht ausreichend war - oder dass er in Berlin schlichtweg nicht die nötige Durchsetzungskraft hat.

Dass Madsen zuvor selbst Kürzungen im Angebot der Marschbahn-Strecke geplant hat, passt leider ins Bild. Wer selbst die Verbindungen reduzieren will, muss sich nicht wundern, wenn die Dringlichkeit dieses Projekts von der Deutschen Bahn und der Bundesregierung nicht ernst genommen wird. Dabei ist die Marschbahn nicht weniger als eine unverzichtbare Lebensader der gesamten Westküste – sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus touristischer Sicht. Dies sollte einem Minister, der auch für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes verantwortlich ist, eigentlich klar sein.

Wir als SSW-Landtagsfraktion fordern daher ein klares Bekenntnis und einen maximalen Einsatz der Landesregierung für den zweigleisigen Ausbau nach Sylt und die vollständige Elektrifizierung der Marschbahn. Jetzt ist die Zeit, diese Projekte entschlossen in die parlamentarische Beratung des Bundes zu bringen und auf die oberste Prioritätenliste zu setzen. Alles andere wäre eine Bankrotterklärung der schwarz-grünen Landesregierung.

Auf dem morgigen Bahngipfel werden Antworten erwartet. Dass die Strecke Itzehoe bis Heide elektrifiziert werden soll, ist gut und richtig. Aber was ist mit dem nördlichen Teil der Marschbahn? Madsen muss endlich liefern, statt sich in Schönfärberei zu flüchten. Denn die Folgen einer fehlenden Elektrifizierung wären dramatisch: Ab 2027 droht der Bahnverkehr von Niebüll nach Dagebüll massiv verschlechtert zu werden, weil die neuen Züge nicht geteilt werden können und der Umstieg in Niebüll noch immer unsicher ist.

Die Verbindungen zu den Inseln sind für Schleswig-Holstein unverzichtbar – und Madsen scheint darauf überhaupt keinen Fokus zu legen. Stattdessen wirkt der Verkehrsminister zunehmend überfordert und verliert sich in Planlosigkeit. Statt Schleswig-Holsteins Interessen energisch zu vertreten, stolpert Madsen von einer Peinlichkeit zur nächsten. Die Missunde-Fähre lässt grüßen. 
Schleswig-Holstein braucht endlich einen Minister, der in Berlin gehört wird und Ergebnisse liefert. Im Zweifel sollte Ministerpräsident Günther die Marschbahn zur Chefsache erklären. Es darf keine weiteren Rückschritte geben!"
 

Weitere Artikel

Rede · Sybilla Nitsch · 13.12.2024 Bürokratie-Entlastung für Schaustellerbetriebe überfällig

„Vor allem würden die Änderungen für die Schaustellerbranche einen entscheidenden Unterschied machen, damit nicht nur Besucherinnen und Besucher etwa bei künftigen Weihnachtsmärkten ein Lächeln im Gesicht haben, sondern vor allem auch die Schaustellerinnen und Schausteller bei uns im Land.“

Weiterlesen

Rede · Sybilla Nitsch · 22.11.2024 Das Ziel muss Glasfaserausbau überall im Land sein

„Gerade wir als Flächenland mit der Lebensrealität der Inseln und Halligen, haben ganz andere Herausforderungen als beispielsweise unsere Nachbarn in Hamburg. Daher gibt es auch unterschiedliche Geschwindigkeiten beim Ausbau und dies darf eine Bundesrepublik auch aushalten können.“

Weiterlesen

Rede · Sybilla Nitsch · 22.11.2024 Das Personal der Werften braucht Lösungen!

„Wir müssen jetzt Perspektiven entwickeln: das Personal halten und qualifizieren, die Zulieferer bezahlen und die Kompetenz der Werften, vor allem in Sachen Converter-Plattformen und umweltfreundlicher Antriebstechnik, global vermarkten. Reparatur und Service könnten sich als Standbeine erweisen, aber für den dauerhaften Bestand am Markt reicht das bei weitem nicht aus. Eine kleine Lösung sollten wir keineswegs anstreben.

Weiterlesen