Pressemitteilung · 29.03.2021 Erst die Kieler Stadtbahn, dann die regionale S-Bahn
Zur Idee der Verwaltungsspitzen aus Plön, Kiel und Rendsburg-Eckernförde, eine regionale S-Bahn ins Leben zu rufen (Kieler Nachrichten vom 29.03.21) erklärt Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:
„Wir begrüßen, dass Kiels Oberbürgermeister, Dr. Ulf Kämpfer, zusammen mit den Verwaltungsspitzen der Kreise Plön und Rendsburg-Eckernförde die Idee eines übergreifenden Schienenverkehrs neu beleben möchte. Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Forderung nach einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen ist dies ein wichtiger Schritt, den wir unterstützen.
Allerdings ist die Idee, die die drei Verwaltungsfachleute nun der Öffentlichkeit präsentieren, entwicklungsfähig. So fehlt es im Konzept der regionalen "S-Bahn" an einer Anbindung des Kieler Nordens. Ausgerechnet dort, wo mit Holtenau-Ost ein neuer Stadtteil entsteht und von wo schon jetzt viele Menschen nach Kiel einpendeln, fährt die neue Bahn nicht hin.
Ungeklärt ist auch, mit welchen finanziellen und personellen Ressourcen die Arbeit an der Bahn gestemmt werden soll. Erst vor kurzem hat sich die Landeshauptstadt erneut zum Bau einer Stadtbahn bekannt. Mit welchen Mitteln soll die gebaut werden, wenn gleichzeitig auf regionaler Ebene ein S-Bahn-Netz entstehen soll. Und welche Stellen sollen den Bau planen und begleiten, wenn in der Verwaltung der Stadt Kiel schon jetzt Personal fehlt, um nur die Projekte zu betreuen, die in der Realisierung sind. Die Stadt ist aufgefordert, ihre Mittel zu konzentrieren und sich nicht zu verzetteln. Das bedeutet: zunächst die Stadtbahn, dann die regionale S-Bahn. Sonst stehen wir am Ende noch mit völlig leeren Händen da. Man mag sich in Erinnerung rufen, dass es im Falle der früheren Stadt-Regional-Bahn ausgerechnet die Grünen im Kreis Rendsburg-Eckernförde waren, an deren entschiedenem Nein! die SRB scheiterte.
Wenn der Anschluss des Kieler Nordens, eine gesicherte Finanzierung und nicht zuletzt eine gesicherte Planumsetzung gegeben sind, dann sind wir gerne mit im Boot.“