Zur Berichterstattung über Zweifel an der Kieler Stadtbahn erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:

„Wenn über die Realisierung der Kieler Stadtbahn diskutiert wird, müssen wir uns daran erinnern, dass wir hier über eine Planung sprechen, die sich bereits über drei Wahlperioden erstreckt. Es ist bemerkenswert, dass wir in der Kieler Kommunalpolitik eine derart stabile politische Zustimmung über diesen langen Zeitraum aufrechterhalten haben; das ist längst nicht bei jedem Thema der Fall. Über diesen langen Zeitraum wird jetzt an der Stadtbahn gearbeitet, geplant, diskutiert mit Bürger*innen vor Ort und renommierten Expert*innen sowie auch Exkursionen zu überzeugenden Stadtbahn-Lösungen anderer Städte unternommen.

Wir sind von der Stadtbahn immer noch überzeugt. Unsere Partnerstadt Aarhus, die ein ganz ähnliches Profil hat wie Kiel, hat den Schritt gewagt und Erfolg mit ihrer Stadtbahn. Gerade für Kiel und seine Lage um die Förde herum mit den bekannten Engpässen zwischen Ost- und Westufer ist es dringend erforderlich, dass wir eine wirksame Entlastung des überstrapazierten Straßenverkehrs schaffen. Wer jeden Tag am Theodor-Heuss-Ring im Stau steht, sehnt sich nach einer zukunftsweisenden Verkehrslösung. Das geht nur mit der Stadtbahn; sie ist das einzige Verkehrsmittel, das dafür leistungsfähig genug ist. Gleiches gilt für die Anbindung der Kieler Uni. Mit einem Bussystem wäre der notwendige Leistungszuwachs im ÖPNV nicht machbar, davon abgesehen würde uns dafür auch das notwendige Fahrpersonal fehlen.

Darüber hinaus ist uns wichtig, dass sowohl der Kieler Süden als auch der Kieler Norden eine Perspektive erhalten, ans Stadtbahnnetz angeschlossen zu werden. Die SSW-Ratsfraktion hat bislang erreicht, dass ein Schnellbussystem für den Kieler Norden konzipiert wurde – bis ein Anschluss ans Bahnnetz technisch darstellbar ist. Dennoch bleibt es für uns wichtig, insbesondere vor dem Hintergrund, dass in Holtenau Ost ein neuer Stadtteil entsteht, dass immer eine Perspektive für den Anschluss an die Stadtbahn aufrechterhalten wird. Gleiches gilt für die Städtebauprojekte im Kieler Süden. Diese Gebiete und die Menschen dort dürfen und werden wir nicht vergessen, wenn wir mit der Stadtbahn das Kieler Verkehrssystem nachhaltig vom Kopf auf die Füße stellen.“