Pressemitteilung · 07.12.2021 Staureichste Straße Deutschlands in Kiel: Der ÖPNV braucht einen Quantensprung
Laut einer Untersuchung ist der staureichste Straßenabschnitt Deutschlands der Theodor-Heuß-Ring in Kiel. Die Problemstrecke ist wegen Fehlern aus der Vergangenheit zum Flaschenhals geworden und lässt sich nur durch eine schnelle und entschiedene Aufwertung im ÖPNV entschärfen. Dazu erklärt der Vorsitzende der SSW-Ratsfraktion Kiel, Ratsherr Marcel Schmidt:
„Der Theodor-Heuß-Ring ist schon lange ein Quell schlechter Nachrichten. Nach der Debatte über Luftreinheit und Dieselfahrverbote stellt sich nach Untersuchungen eines Dienstleisters für Verkehrsanalysen heraus, dass die B76 zwischen der Neuen Hamburger Straße und der B502, mit jährlich 27 Stunden Verspätung die staureichste Straße Deutschlands ist. Damit das nicht so bleibt, muss die Politik endlich aktiv werden.
Ein Ausbau der A21 mit angeschlossener Südspange würde das Problem jedoch nicht lösen. Statt einer Entlastung würde noch mehr Verkehr herangeführt werden. Die einzige Lösung ist, möglichst schnell massive Verbesserungen im ÖPNV herbeizuführen, um gerade den pendelnden Individualverkehr zwischen Ost- und Westufer massiv zu reduzieren. Einen Großteil davon würde die Stadtbahn auffangen, doch schon vorher muss der Busverkehr mit mehr Schnellbussen und einer auf die Arbeitszeiten ausgerichteten Taktung aufgewertet werden. Zusätzlich muss die Querung der Förde mit einer weiteren Verstärkung des Fährverkehrs erleichtert werden. In diesem Zusammenhang müssen wir auch über Sonderlösungen wie eine Seilbahn diskutieren.
Die Fehler, die zu den Schwierigkeiten in der Verbindung zwischen Ost- und Westufer führten, liegen in der Vergangenheit und wir müssen jetzt mit ihnen fertig werden. Leider ist während der jahrelangen ‚Ampel-Phase‘ im Kieler Rathaus wenig passiert, daher ist viel zu viel Zeit verstrichen, ohne dass die ÖPNV-Quote auf das notwendige Niveau gehoben wurde. Jetzt stehen wir vor der Aufgabe, in kurzer Zeit einen Quantensprung im Nahverkehr zustande zu bringen, damit die Situation auf den Straßen entschärft, Ressourcen und Emissionen eingespart und die Verkehrswende endlich umgesetzt werden kann.“