Pressemitteilung · 26.02.2024 Kieler Fahrradläden schützen
Zu dem Vorhaben des Krieger-Konzerns, in der Fläche des Sconto-Möbeldiscounters in Zukunft einen Fahrradmarkt ansiedeln zu wollen, erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:
„Die Pläne des Konzerns hinter Möbel Höffner und dem Möbeldiscounter Sconto, in der offenbar schlecht laufenden Fläche des Sconto-Marktes ein riesiges Fahrradgeschäft anzusiedeln, stoßen bei den Fahrradhändler*innen in Kiel auf Ablehnung. Der Fahrradmarkt im Sconto-Gebäude hätte eine Verkaufsfläche, die größer wäre, als die aller Kieler Fahrradläden zusammengenommen. Eine solche Ansiedlung hätte starke negative Effekte auf die etablierten Geschäfte in der Stadt und würde das bestehende wirtschaftliche Gefüge komplett durcheinanderbringen.
Die SSW-Ratsfraktion lehnt dieses Ansiedlungsvorhaben ab. Wir werden einer dafür notwendigen Änderung des Bebauungsplans nicht zustimmen – ebenso wenig wie der Beauftragung eines diesbezüglichen Gutachtens. Der Bürgerentscheid über die Ansiedlung von Möbel Kraft wurde über ein Möbelhaus geführt und für ein Möbelhaus gewonnen – nicht für einen Fahrradladen. An dem Entscheid der Kieler*innen halten wir fest.
Dass der Krieger-Konzern aus einer damaligen Möbel Kraft-Ansiedlung am Folgetag der Erteilung der Baugenehmigung eine Möbel Höffner-Ansiedlung gemacht hat, hat unser Vertrauen schon frühzeitig erschüttert. Spätestens seit dem Desaster über die Umweltfrevel im Rahmen der Bauarbeiten auf dem ehemaligen Kleingartengelände sollte allen in der Stadtgesellschaft klar sein, dass wir es hier mit einem schwierigen Partner zu tun haben, der dazu neigt, sich nicht an Vereinbarungen zu halten. Wir haben Krieger und der Stadtverwaltung damals eine Rückabwicklung der Ansiedlung nahegelegt. Beim Sconto-Markt ist es offenkundig, dass Kriegers damalige Marktanalyse nicht zutreffend war. Jetzt aus dem Bauch heraus statt Billigmöbeln auf Fahrradhandel zu setzen, ist für uns kein seriöses Wirtschaften. Wir lassen uns kein neues Projekt des Krieger-Konzerns aufdrücken. Wir werden weder einer B-Plan-Änderung noch einer Gutachtenerstellung zustimmen, weil wir nicht wollen, dass der Fahrradhandel und seine Strukturen in Kiel gefährdet werden. Sollte es so sein, dass der Höffner-Markt verlässlich schwarze Zahlen schreibt, warum wird dann nicht einfach die Sconto-Fläche als Erweiterung für Höffner genutzt?“