Press release · 30.01.2024 Fahrradgeschäft im Sconto-Gebäude: nicht ohne Beteiligung der Kieler Radläden
Zu den Plänen von Möbel Höffner, in der Fläche des offenbar unrentablen Discountmöbelmarktes Sconto ein Fahrradgeschäft unterzubringen, erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:
„Die SSW-Ratsfraktion veröffentlichte in ihrer Pressemitteilung vom 04. Februar 2021 mit dem Titel ‚Kommunikation mit Höffner ist gescheitert: Ein Ende der Ansiedlung ist im Interesse aller Beteiligten‘ folgende Aussage:
‚Wir bezweifeln, dass Möbel Höffner bei den Kieler*innen noch auf Akzeptanz hoffen kann und befürchten, dass dieser Möbelmarkt eine unschöne Investitionsruine wird.‘
Diese Einschätzung hat sich knapp drei Jahre später leider als korrekt erwiesen. Das Drängen von Möbel Höffner, in der mit Fehlleistungen und Skandalen gespickten Ansiedlung auf dem ehemaligen Kleingartengelände auf dem Prüner Schlag neben dem Möbelhaus der Marke Höffner noch einen Möbeldiscounter der Marke Sconto zu errichten, erwies sich als wirtschaftlicher Fehlschlag: Sconto rentiert sich nicht. Der Höffner-Konzern bestätigt damit, dass das PR-Desaster um die Ansiedlung einen nachhaltigen Ansehensverlust des Unternehmens bei den Kieler*innen erzeugt hat, der den wirtschaftlichen Erfolg in Frage stellt.
Die Lösung für den Höffner-Konzern soll jetzt ein Fahrradfachgeschäft in der dann ehemaligen Sconto-Fläche sein. Dieses Geschäft hätte dann jedoch absehbar eine Verkaufsfläche, die größer ist, als die aller Kieler Fahrradläden zusammengenommen. Vor diesem Hintergrund halten wir es für unerlässlich, dass die Kieler Fahrradhändler*innen beteiligt werden müssen, bevor ein Einzelhandelsgutachten zur Ansiedlung eines Riesen-Fahrradgeschäfts erstellt wird. Zu diesem Zweck haben wir für den Ausschuss für Wirtschaft und Digitalisierung und für den Bauausschuss einen Antrag eingebracht. Die Politik muss in der Lage sein, notwendige Parameter für das Einzelhandelsgutachten festzulegen. Das ist nur nach einer Anhörung der bereits in Kiel ansässigen Fahrradgeschäfte möglich. Auch vor dem Hintergrund, dass es sich hier um einen sehr speziellen Markt handelt, für dessen Verständnis es einige Erläuterung braucht. Wir mahnen in der Sache zu Ergebnisoffenheit: Lediglich die Wahl zwischen einem übergroßen Fahrradmarkt und einem Leerstand sind weder für die Kieler*innen, noch für den Wirtschaftsstandort Kiel hinnehmbar. Der Höffner-Konzern muss für mehrere Wege offen sein, damit wir diese neue Episode in der problematischen Ansiedlungsgeschichte zu einer gedeihlichen Lösung bringen können.“