Press release · 01.09.2021 Wohnungen am Waldwiesenkreisel: Kiel braucht mehr

Die SSW-Ratsfraktion begrüßt den Bau von 149 Wohneinheiten am Waldwiesenkreisel. Den Wohnungsmangel in Kiel wird das Projekt jedoch nicht beheben, dafür braucht es größere Bauprojekte und vor allem ein entschlosseneres Vorgehen in Politik und Verwaltung. Dazu erklärt der SSW-Fraktionsvorsitzende Ratsherr Marcel Schmidt:

„Jede in Kiel gebaute Wohnung ist prinzipiell eine gute Nachricht. Das gilt selbstverständlich auch für die 149 Wohneinheiten, die jetzt am Waldwiesenkreisel entstehen sollen. Wir freuen uns über die Zusicherung, dass 30 Prozent der Einheiten als geförderter Wohnraum realisiert werden sollen. Hier nehmen wir den Investor beim Wort. Wir erwarten, dass die Quote auch eingehalten wird.

Der neu entstehende Wohnraum wird nicht nur direkt vor Ort dringend benötigt: Kiel ist die einzige westdeutsche Landeshauptstadt, die schrumpft; jetzt schon im zweiten Jahr. Gerade junge Familien ziehen in großer Zahl ins Kieler Umland, weil sie in der Stadt einfach kein Haus oder keine Wohnung finden können. Insgesamt handeln Verwaltung und Selbstverwaltung nicht entschlossen genug, um die Probleme auf dem Wohnungsmarkt zu lindern. Im Gegenteil: Unser Antrag ‚Mehr sozial geförderter Wohnraum durch neue Perspektiven zur Einhaltung der Quote für geförderten Wohnraum bei Neubauprojekten‘ (Drs. 0592/2021), den wir mit den Linken in der letzten Ratssitzung eingebracht haben, wurde von den Mehrheitsfraktionen abgelehnt, ohne, dass sie einen eigenen konstruktiven Vorschlag vorgebracht haben.

Projekte wie in diesem Fall mit 149 Wohneinheiten sind zwar hilfreiche Bausteine, ein großer Befreiungsschlag ist für den Kieler Wohnungsmarkt aber leider noch nicht in Sicht. Insgesamt reichen die Bemühungen von Selbstverwaltung und Verwaltung noch nicht aus. Auch der Rauswurf der FDP aus der Ampelkooperation hat für die Rot-Grünen Mehrheitsfraktionen den politischen Prozess nicht erleichtert. Es herrscht Stillstand ohne erkennbaren Willen, große Veränderungen anzustoßen und an die Bedürfnisse der Kieler*innen zu denken, anstatt nur an die eigenen.“

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