Press release · 14.03.2024 Besorgniserregender Trend: Täter werden immer jünger

Zur heutigen Vorstellung der Kriminalitätsstatistik 2023 erklärt der Vorsitzende und innen- und rechtspolitische Sprecher der SSW-Landtagsfraktion, Lars Harms:

Jeder zehnte Tatverdächtige im Jahr 2023 war minderjährig, jeder Zwanzigste gar noch ein Kind. Und das, obwohl der Anteil von Kindern und Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung stetig sinkt.
Natürlich wirkt der Anstieg im Lichte der Corona-Jahre mit insgesamt niedrigeren Fallzahlen besonders dramatisch. Aber auch unter Berücksichtigung dieses Effekts ist ein genereller Trend zu beobachten, der besorgniserregender nicht sein könnte: Die Täter in Schleswig-Holstein werden immer jünger!
Dieser Entwicklung müssen wir uns als Gesellschaft mit aller Kraft entgegen stellen. Und dabei denke ich nicht an härtere Strafen. Ziel muss es vielmehr sein, dass Kinder und Jugendliche gar nicht erst zu Tätern werden. Wir müssen Frust und Armut von Kindern und Jugendlichen mit umfassenden Unterstützungsangeboten entgegnen. Hierfür bedarf es einer Stärkung der Präventionsarbeit, etwa der Jugend- und Familienhilfe oder der Verstetigung multiprofessioneller Teams an den Schulen.
Das morgige Fachgespräch im Landtag zur Jugendgewalt ist ein guter Anlass, gemeinsam mit der Fachexpertise zu erörtern, wo es Engpässe gibt, und wie Politik beitragen kann, diese zu beseitigen.  

Besorgniserregend ist auch die Entwicklung beim Wohnungseinbruchsdiebstahl und beim Diebstahl insgesamt. Nach vielen Jahren sinkender Fallzahlen befinden sich diese wieder im Aufwind. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass das Förderprogramm für Einbruchschutz in Schleswig-Holstein fortgesetzt wird. Dafür haben auch wir als SSW uns eingesetzt.  
Mit großer Sorge nehmen wir zudem wahr, dass auch das Deliktsfeld Widerstand gegen die Staatsgewalt bis hin zu tätlichen Angriffen auf Polizeibeamte weiter ansteigt. Es ist schlicht erschreckend und völlig inakzeptabel, mit wie viel Hass unsere Polizeibeamtinnen und -beamten mittlerweile umgehen müssen. Hier bedarf es nicht nur der konsequenten Strafverfolgung, sondern auch der Solidarität mit unseren Einsatzkräften, die täglich ihr Leben aufs Spiel setzen, um unser Schleswig-Holstein ein Stück sicherer zu machen. Ihnen gilt mein Respekt und großer Dank. 

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